Zur Organisation des Schwimmunterrichts in der Schule Befunde aus Brandenburg
- Artikel-Nr.: HV10272
(Thomas Borchert, Eckhard Drewicke & Roman Siegel)
Bundesweit ist der Schwimmunterricht fester Bestandteil des schulischen Curriculums. Umso mehr verwundert es, dass in der jüngeren Vergangenheit immer häufiger Meldungen zum Anstieg der Nichtschwimmerzahlen unter Kindern und Jugendlichen sowie ein Anstieg von Badeunfällen aufgrund fehlender Schwimmkompetenzen in dieser Alterskohorte zu verzeichnen ist (u. a. Seibel, 2013). Gestützt werden diese Berichte durch die Veröffentlichungen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), wonach 33,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre eigenen Angaben zufolge überhaupt nicht oder nur sehr unsicher schwimmen können (DLRG, 2004). Die Ursachen hierfür sind vielschichtig, jedoch den Blick vordergründig auf den schulischen Schwimmunterricht zu richten, würde den tatsächlichen Ursachen nicht gerecht werden. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag – exemplarisch für das Bundesland Brandenburg – über alle Schulen und Schulformen hinweg die Praxis des Schwimmunterrichts betrachtet. Dabei richtet sich der Fokus insbesondere auf die Frage, wie der Schwimmunterricht in den unterschiedlichen Schulformen unter welchen Rahmenbedingungen organisiert und durchgeführt wird. Die Befunde verweisen auf Defizite hinsichtlich der Aktualität des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens Bronze (DRSA) der verantwortlichen Lehrkräfte, der Häufigkeit des Schwimmunterrichts sowie der Verfügbarkeit von Badeanstalten als Grundvoraussetzung für die Absicherung der schulischen Schwimmausbildung.