Schwimmunterricht in der Grundschule - Eine Befragung von Lehrkräften in Nordrhein-Westfalen
- Artikel-Nr.: HV10273
Der Anteil an Schwimmanfängern bzw. schwimmunerfahrenen Schülern in Nordrhein-Westfalen (NRW) in der fünften Jahrgangsstufe beträgt 30% (Kurz & Fritz, 2007). Das vom Lehrplan vorgegebene Ziel, Kinder schwimmfähig aus der Grundschule zu entlassen, wird bei knapp einem Drittel verfehlt. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet die aktuelle Situation in den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen hinsichtlich der Rahmenbedingungen und der gelehrten Inhalte. Der Anteil an fachfremd Unterrichtenden liegt bei 44,3%. Knapp die Hälfte der Lehrkräfte unterrichten mehr als 20 Schüler ohne Unterstützung. In der Untersuchung wird deutlich, dass der Begriff „Schwimmfähigkeit“ unterschiedlich definiert wird. Das Ablegen der Jugendschwimmabzeichen spielt eine deutlich größere Rolle als die Ausbildung der Grundfertigkeiten und Technikschulung. Vor allem qualifizierte Lehrkräfte, kleinere Lerngruppen und mehr Unterrichtszeit sind notwendig, um die Situation zu verbessern. Die Inhalte des Unterrichts sollten zu Gunsten der Vermittlung von Grundfertigkeiten und vielseitiger Technikschulung in kurzen Teilstrecken überdacht werden.