Skateboard fahren genetisch nachvollziehen - Ein Praxisbeispiel
- Artikel-Nr.: HV10066
(Fabian Muhsal)
In Anlehnung an die Artikel von Dorn und Görgens (2017), die sich in dieser Zeitschrift mit der historischgenetischen Vermittlung von Skateboard fahren auseinandergesetzt haben, ist am Institut für Sportwissenschaft und Bewegungspädagogik der TU Braunschweig ein Seminar mit dem Titel „Auf Rollen und Rädern“ entstanden. In einer Kombination von Werkstattunterricht und genetischer Vermittlung beschäftigten sich die Studierenden mit der Genese verschiedener Rollgeräte. Ziel war es, nicht nur die Geschichte des Skateboards nachzuvollziehen, sondern auch die Faszination dieser außergewöhnlichen Art der Fortbewegung zu vermitteln. Letztendlich sollten die angehenden Lehrer*innen befähigt werden, auch in der Schule vergleichbare Angebote anbieten zu können. Wie in verschiedenen Artikeln bereits angemerkt, findet das Lern- und Erfahrungsfeld „Rollen, Fahren, Gleiten“ kaum Beachtung im Schulsport (vgl. u. a. Hübner & Wulf, 2009), trotz Verankerung in der Mehrheit der Lehrpläne der einzelnen Bundesländer. Maximal in Form von Rollbrettern erleben die Kinder das mühelose Dahingleiten ohne weitere Lokomotion, wie es bei Scherer (2009) so anschaulich beschrieben wird. Bevor im Folgenden das Seminar sowohl auf der didaktischen als auch auf der praktischen Ebene vorgestellt wird, soll kurz der Begriff des Werkstattunterrichts und damit verbunden der Begriff der Bewegungswerkstatt erläutert werden.