Die andere Seite des Schulsports - Unfälle und Verletzungen
- Artikel-Nr.: HV10036
(Albrecht Hummel & Thomas Wendeborn)
Im Lebensraum Schule ereignet sich ein hoher Anteil aller Unfälle mit Schüler*innen im Schulsport. Trotz des Rückgangs tödlicher Unfälle hält sich die Zahl der meldepflichtigen nicht-tödlichen Unfälle mit Schüler*innen, die mit dem Schulsport assoziiert werden, stabil auf einem hohen Niveau. Für den Sportunterricht lassen sich im Kontext dieser objektiven, potentiellen Gefährdungslage regionale, schulformbezogene, bewegungsfeldbezogene sowie altersund geschlechtsspezifische Unterschiede konstatieren, deren Ursachen auf Erkenntnislücken, bislang völlig unbearbeitete Felder einer differentiellen Unfallforschung und letztlich wohl auch einer uneinheitlichen Handhabung der Meldepflicht zurückzuführen sind. Hinzu kommt, dass im Vergleich zu anderen Bildungsbereichen der Schule die Spezifika des Faches Sport ein erhöhtes Potenzial für Unfälle, Verletzungen und Schäden mit sich bringt. Dies verlangt nach einer intensiven Analyse der objektiven und subjektiven Gefährdungspotentiale des Sportunterrichts. Hinsichtlich der möglichen Zugänge für operative und strategische Präventionsmaßnahmen fällt der Blick insbesondere auf die programmatische Ebene, das Qualifikationsniveau der Sportlehrkräfte, inhaltlich-methodische sowie methodisch-organisatorische Aspekte des Sportunterrichts.