Basaler Aktionismus und akademischer Elfenbeinturm
- Artikel-Nr.: HV10173
(Frank Röller)
Der Schulsport im didaktischen Schleudergang aus föderaler Verwirrung und scheinmodernisierenden Neologismen
Der Schulsport präsentiert sich als paradoxes Gebilde, wobei neben den inneren Diskrepanzen der Lehrpläne sich angesichts einzelschulischer Gestaltungshoheit die praktische Bedeutungslosigkeit der Sportdidaktik als besonders gravierend erweist. Statt der „Misere“ des Schulsports sinnvoll entgegenzusteuern, betreiben die an seiner Ausformung Beteiligten entweder gegenstandslose Verbalinnovationen oder verlieren sich in konzeptionellem Eklektizismus. Empirische Mammutprojekte und hermeneutische Höhenflüge seitens der Wissenschaft stehen der von niedrigem fachkulturellem Anspruchsdenken und oberflächlichem Aktionismus geprägten schulsportlichen Realität gegenüber. Reformen in den bildungspolitischen Strukturen sowie ein Paradigmenwechsel beim sportdidaktischen Selbstverständnis sind dringend anzuraten.