10 Stunden Ringen, Raufen, Verteidigen
- Artikel-Nr.: HV10054
(Bettina Frommann)
Warum Ringen, Raufen, Verteidigen? In jedem Alter leben Kinder das Bedürfnis nach körperlichem Kontakt über das Rangeln und Raufen aus. Ob im Kinderzimmer oder im Freien mit Geschwistern (sowie Eltern!) und Nachbarskindern, ob auf dem Pausenhof oder im Klassenzimmer mit Schulkamerad*innen, überall kann man Kinder beim Toben und miteinander Kämpfen beobachten. Pädagog*innen haben das kultivierte Kämpfen und sein erzieherisches Potential neu entdeckt. Während eine körperlich ausgetragene Streitkultur oft von Eltern, Lehrer*innen und Erzieher*innen tabuisiert und unterdrückt wurde aus der Furcht heraus, dass sie in nicht mehr kontrollierbare Gewalt übergeht, sind sich Expert*innen heute eher darin einig, dass eine bewusste, an Regeln orientierte pädagogische Auseinandersetzung mit spielerischen Formen des Kämpfens auf körperlicher und kognitiver Ebene erzieherisch wirksamer ist. Der Sportartbereich Ringen, Raufen, Verteidigen wird dem Anspruch von sozialer Erziehung, lustvollem Bewegungserleben und Schulung konditioneller sowie koordinativer Fähigkeiten zugleich besonders gerecht. In den Lehrplänen und Fachanforderungen aller Bundesländer ist dieser Bereich thematisch zu Recht fest verankert.