Potenzialorientierte Diagnostik im Sport
- Artikel-Nr.: HV10204
(Sebastian Ruin & Marcel Veber)
Im Gegensatz zu einer defizitorientierten Diagnostik, mit der in der Regel das gemessen wird, was nicht gekonnt bzw. erreicht wurde, richtet eine potenzialorientierte Diagnostik den Blick ausdrücklich auf das, was ein*e Schüler* in kann. Ziel eines solchen Ansatzes ist es, mit den Lernenden auf dieser Grundlage weitere Entwicklungsschritte ins Auge zu fassen und eine Entfaltung der individuellen Potenziale zu befördern. Potenzialorientierte Diagnostik bildet damit einen Kontrast zu verbreiteten psychometrischen diagnostischen Verfahren, deren innere Logik durch die starke Orientierung an Objektivität mitunter die Sicht auf die menschliche Vielfalt und individuelle Veränderungen eines komplexen Mensch-Umwelt-Systems versperrt. Aus diesen Überlegungen heraus argumentiert der Beitrag für eine potenzialorientierte Diagnostik, um Partizipation für alle am und im Fachunterricht zu ermöglichen. Im Beitrag werden zunächst die Defizit- und die Potenzialorientierung kontrastierend gegenübergestellt. Auf dieser Basis werden Grundzüge potenzialorientierter Diagnostik im Sportunterricht skizziert und anhand eines Beispiels konkretisiert, um damit verbundene Chancen und Grenzen zu verdeutlichen.