Digitaler und evidenzbasierter Schulsport mit Selftracking? Sportdidaktische Überlegungen
- Artikel-Nr.: HV10231
(Benjamin Bonn)
Digitalisierung dient derzeit oftmals als Kennzeichen aktueller Entwicklungen. Spätestens mit der Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK, 2016) ist dieser Prozess Bestandteil pädagogischer Ambitionen und Forderungen. Für den Schulsport geht es in Anbetracht des überfachlichen Anspruchs damit ebenfalls um die Reflexion seiner eigenen Rolle bei einer digitalen Bildung. Mit Selftracking tritt ein Phänomen dieser „digitalen“ Gesellschaft auf den Plan, das sich in besonderem Maße mit dem Körper befasst. Smartphones, Wearables und zugehörige Apps machen die teils beiläufige Erhebung von Laufdistanzen, Trainingszeiten, Kalorienincome uvm. möglich und stellen Nutzer*innen zumeist quantitative Statistiken, Datenkurven und ähnliches bereit. In diesem Prozess stehen Körper oder Fitness im Mittelpunkt von Bearbeitungsansprüchen, die Ziele in diversen Domänen auf bestimmte Leistungen konkretisieren. Eine wesentliche Rolle kommt den Erfassungsmöglichkeiten der Geräte, ihren Funktionen und ihrer Gestaltung zu. Der Beitrag unterzieht Selftracking vor dem Hintergrund bildungspolitischer Ansprüche zur Digitalisierung einer kurzen Analyse. Er diskutiert die Rolle des Schulsports in diesem Anspruch und skizziert Merkmale, mit denen Selftracking als ein Phänomen der Digitalisierung Körper in unterschiedlicher Zielrichtung (Gesundheit, Fitness etc.) verarbeitet. Die Ausführungen münden in Überlegungen zu pädagogischen Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von Selftracking.